Bei der gemeinsamen Begehung im Frühling 2018 wurde festgestellt, dass im Uferbereich zwischen Hinderschlatt und Schleipfi immer wieder Material abgetragen wird. Bei einem Fliess-Gewässer handelt es sich dabei oftmals um eine natürliche Abtragung, auch Erosion genannt. Da die Böschung in diesem Bereich aber auffallend flach ist, muss ein Grossteil der Erosionen auf wasserführende Schichten zurückzuführen sein.
Um den Uferbereich zu stabilisieren, mussten wir verschiedene ingenieurbiologische Massnahmen umsetzen. Dabei haben wir zuerst die Bestockung ausgelichtet, indem Sträucher und Bäume geschnitten wurden. Nachfolgend erbauten wir eine Holzgrünschwelle, eine sogenannte «Krainerwand». Dabei handelt es sich um eine traditionelle Bauweise, welche mit Baumstämmen, Baumstrünken, wasserdurchlässigem Erdmaterial und lebenden Pflanzen erstellt wird (Lebendverbau). Die Baumstämme dienen der anfänglichen Befestigung. Die eingelegten Pflanzen durchwurzeln mit den Jahren die ganze Verbauung und garantieren so die langfristige Stabilisierung der Uferböschung. In diesem Fall haben wir schmalblättrige Weiden und Schwarzerlen verwendet.
Abschliessend haben wir die nicht verbauten Flächen mit geeignetem Saagut begrünt und mit Gehölzen bestockt. Durch diese naturnahen Eingriffe wird die natürliche, dynamische Entwicklung des Fliessgewässers auch in Zukunft erhalten bleiben.